Eintracht Braunschweig zittert sich zum Klassenerhalt

Trotz einer 2:0 Führung aus dem Relegationshinspiel muss Eintracht Braunschweig in die Verlängerung. Hier entlädt sich erst in der 107.Minute die aufgestaute Spannung. Erst spät haben beide Mannschaften Klarheit, wie es in der kommenden Spielzeit weiter geht.

Das Eintracht Braunschweig die gesamte Verlängerung in Überzahl spielte, merkte man nur im ersten Abschnitt. Nach dem letzten Seitenwechsel der Partie drängte der 1.FC Saarbrücken auf das 3:1 aus ihrer Sicht. Doch die Gäste fangen ihren Meister nicht nur einmal in Ron-Thorben Hoffmann. Der Schlussmann parierte gleich mehrmals, mit teils spektakulären Paraden und bügelte so die Fehler seiner Vordermänner aus. Zum Matchwinner kürte sich der 26-Jährige mit der Vorlage zum 2:2 in der Schlussminute. Damit sicherte sich die Eintracht endgültig den Klassenerhalt in der 2.Bundesliga, während die Gäste eine starke Saison nicht krönen konnten. 

In der regulären Spielzeit bekamen die Zuschauer wenig geboten. Die Anfangseuphorie des Dritten der 3.Liga endete mit einer Halbchance nach rund sieben Minuten, während auf der anderen Seite Stürmer Sebastian Polter den Ball nicht richtig erwischte (10.Spielminute). Erst nach 35 Minuten hatten die Fans der Torjubel auf den Lippen, doch auch Phillip Menzel im Kasten der Saarbrückener wusste sich auszuzeichnen.

Mit einem Doppelwechsel auf Seiten der Gastgeber startete der zweite Abschnitt. Doch auch weiterhin prägten Ungenauigkeiten im Spielaufbau die Partie. Kaum ein gescheiter Angriff wurde vorgetragen. Viel mehr wurde lang und hoch agiert. Zwar hatte Saarbrücken mehr vom Spiel, doch die Führung nach einem Handelfmeter durch Florian Krüger nach 66 Minuten kam eher aus dem Nichts. Doch auch mit dem Tor und der Hoffnung im Rücken verpassten es die Gäste den Druck auf den Kasten der Braunschweiger hochzuhalten. Immer mehr Unterbrechungen störten neben dem überschaubaren Spielaufbau den Fluss der Partie. Kurz vor Ende der Partie, mit dem wahrscheinlich besten Spielzug der gesamten 90 Minuten konnte der Fußball Club den Rückstand aus dem Hinspiel egalisieren. Kai Brünker konnte eine maßgeschneiderte Flanke nahezu unbedrängt einköpfen. 

Die Stimmung auf den Rängen war vorerst bei einem Großteil gedämpft, da halt auch nicht die riesen Chance vom diesmal blassen Lino Tempelmann. Mehr Hoffnung, auch für die Verlängerung, wurde geschöpft, als Calogero Rizzuto sein Team durch einen Platzverweis (zweites mit gelb geahndetes Foulspiel) schwächte. So mussten die Gäste 30 Minuten in Unterzahl überstehen. Sie verteidigten fleißig, doch in Minute 107 zog ihnen Fabio Di Michele Sanchez mit einem strammen Schuss, nach zwei abgewehrten Versuchen, den Zahn. 

Nach Spielschluss stürmten einige Braunscheiger Fans das Grün und feierten den Klassenerhalt ihrer Mannschaft. Schnell wurden sie durch Ordner und Polizei zurückgedrängt und nahmen die eher nüchterne Ehrenrunde ihrer Jungs von den Rängen wahr. Der Vorsänger sprach wohl den meisten Fans aus der Seele, als er verlauten ließ, dass es eine sehr kraftzährende Saison war, die allen viele Körner gekostet hätte und er ziemlich platt, aber schlussendlich glücklich wäre. Die Mannschaft zeigte sich distanzierter, nur wenige kamen dem Wunsch nach, auf dem Zaun zu feiern. Nach dieser Saison müssen alle Beteiligten das Geschehen erstmal verarbeiten und dann den Blick nach vorne, auf die Saison 2025/2026 richten.

 

"Mit unserem Kader müssen wir uns auf keinen Fall verstecken"

Fabian Engel und Blau Weiß 90 können heute den Aufstieg in die Berlin-Liga klarmachen. Der Mittelfeldspieler hat einen großen Anteil an der Rückkehr. Warum er und andere zu den Tempelhofern zurückkehrten und was die Ziele in dieser Spielzeit waren verriet er im Interview. #8

Mit dem 9:2 gegen den BSV Hürtürkel habt ihr nochmal eine Message an die Liga geschickt. Noch ein Sieg trennt euch vor der Rückkehr in die Berlin-Liga. Wie ist nach dem bisherigen Saisonverlauf die Stimmung in der Mannschaft?
Ich würde sagen, bei uns herrscht die ganze Saison über eine sehr entspannte und ausgelassene Stimmung. Auch nach den knappen und bitteren Niederlagen gegen Südwest und Hermsdorf hat keiner bei uns daran gezweifelt, dass wir aufsteigen.

Schon vor dem Start in diese Spielzeit wurdet ihr, nicht zu Unrecht, zum unumstrittenen Favoriten auserkoren. Ging es bei euch auch die gesamte Saison nur um den Aufstieg? Gab es noch andere Vorgaben / Ziele?
Wir wollten alle einfach Spaß haben und hatten natürlich das Ziel aufzusteigen. Außerdem wollten wir möglichst jedes Spiel dominieren und zeigen, dass wir alle gut kicken können und dann auch zu Recht aufsteigen.

Ihr habt die meisten Punkte, aber die meisten geschossenen Tore und die wenigsten Gegentore kassiert. Woher kam die Balance in der Mannschaft. Ist es ein Vorteil, dass sich bereits eine Vielzahl der Spieler im Vorfeld kannten und auch schon bei Blau-Weiß 90 zusammen gespielt hatten?
Ich denke schon, dass es ein großer Vorteil ist, dass wir uns alle gut kennen und früher schon zusammen gespielt haben. Viele haben damals auch zusammen in der Oberliga gespielt und da hat es auch schon gut funktioniert und deshalb wussten wir das wir auch eine gute Rolle in der Landesliga spielen werden.

Einige von euch, darunter auch du, waren zwischenzeitlich zum Kooperationspartner SV Tasmania Berlin gewechselt. Warum und warum folgte die schnelle Rückkehr?
Viele bei uns haben den zeitlichen Aufwand für die Oberliga dieses Jahr nicht mehr aufbringen können und wollten dementsprechend kürzertreten.

Nun kann man eigentlich die Planungen für 2025/2026 schon vorantreiben. In der Berlin-Liga wird die Konkurrenz wieder stärker sein. Verstecken muss sich BW90 aber nicht. Wohin soll der Weg der Mannschaft und deiner noch führen?
Wir haben noch nicht über die Berlin Liga gesprochen, aber mit unserem Kader müssen wir uns auf keinen Fall verstecken. Ich denke aber wir werden nächstes Jahr auch eine gute Rolle spielen können, wenn wir weiterhin unsere Leistung auf dem Platz abrufen können.








 

"Für die Zukunft mache ich mir keine großen Sorgen."

Marco Passeckel und der SSC Südwest haben die Berlin-Liga im Blick. Als Aufsteiger mischen die Steglitzer die Liga auf, liefern sich ein enges Duell mit dem VfB Hermsdorf. Was der Trainer zur aktuellen sportlichen Situation sagt und was seine Einschätzungen zum Aufstiegskampf und der Zukunft sind, verrät er im Interview. #7

Marco, das 3:2 gegen den Abstiegskandidaten SF Kladow war hart erkämpft. Aber auch diese Spiele muss man, wenn man aufsteigen möchte, auch gewinnen. Waren die drei Punkte daher genauso wichtig wie das 9:2 in der Vorwoche gegen den FC Liria?
Gegen Liria konnten wir in der 2 Halbzeit noch etwas für unser Torverhältnis tun was am Ende nicht uninteressant sein könnte. Dass es gegen Kladow anders werden wird, war uns schon vorher bewusst. Hierfür muss man sich nur die Rückrundentabelle ansehen. In diesen Spielen muss man auch mit körperlicher Präsenz gegenhalten, Das haben wir gut angenommen und am Ende auch verdient gewonnen.

Ihr liefert euch, vermutlich bis zum Saisonende, einen spannenden Zweikampf um den zweiten Rang mit dem VfB Hermsdorf. Was spricht am Ende für euch?
Hermsdorf spielt, wie wir, eine tolle Runde. Wir denken nun wieder von Spiel zu Spiel, was uns sehr gut tut. Am Ende wird der über dem Strich stehen, der dafür mehr getan hat. Und wir versichern, wir werden alles dafür tun, um dieser eh schon überragenden Saison noch das i-Tüpfelchen aufzusetzen.

Hast du vor der Saison, nachdem ihr vergangenen Spielzeit erst in die Landesliga aufgestiegen seid, mit der Spitzenposition in diesem Jahr gerechnet?
Als Aufsteiger geht man erstmal voller Demut in die Saison. Doch wir konnten schon in den Einheiten oder Testspielen sehen, dass hier etwas Tolles zusammenwachsen kann. Die Zugänge wurden schnell integriert, erfahrene Spieler wie René Schulze (der uns aktuell an allen Ecken und Enden nach seinem Kreuzbandriss fehlt) gingen immer voran. Durch die Siege am Anfang der Saison wurde unsere Brust dann immer breiter.

Wie habt ihr es in zwei Jahren geschafft, die zuvor abgestiegene Mannschaft wieder aufzupäppeln und zu einem eingeschworenen Haufen zu formen?
Das war nicht so einfach. Von der Abstiegsmannschaft war nicht mehr viele übrig geblieben, viele Neuzugänge kamen aus Kreisliga-Mannschaften. Es zeigte sich schnell, das unsere Spieler Potenzial für mehr mitbrachten. Heute sind wir eine gute Anlaufstelle für junge Spieler, die sich bei uns wohlfühlen können, Spielzeit erhalten und gefördert werden.

Was erwartest du noch von der Saison und was sind deine Ziele mit dem Team in der Zukunft?
Wir werden die restlichen Spiele mit viel Freude, Fleiß und dem nötigen Einsatz angehen und dann sehen, wofür es am Ende reicht. Für die Zukunft mache ich mir keine großen Sorgen. Wenn die Mannschaft zusammen bleibt und Säulen wie René Schulze oder Thore Mauz zurückkommen muss man sich nur punktuell verstärken. Hier gibt es so viele junge Spieler, die sich noch weiterentwickeln werden.

"Für die Zukunft mache ich mir keine großen Sorgen."

Marco Passeckel und der SSC Südwest haben die Berlin-Liga im Blick. Als Aufsteiger mischen die Steglitzer die Liga auf, liefern sich ein enges Duell mit dem VfB Hermsdorf. Was der Trainer zur aktuellen sportlichen Situation sagt und was seine Einschätzungen zum Aufstiegskampf und der Zukunft sind, verrät er im Interview. #7

Marco, das 3:2 gegen den Abstiegskandidaten SF Kladow war hart erkämpft. Aber auch diese Spiele muss man, wenn man aufsteigen möchte, auch gewinnen. Waren die drei Punkte daher genauso wichtig wie das 9:2 in der Vorwoche gegen den FC Liria?
Gegen Liria konnten wir in der 2 Halbzeit noch etwas für unser Torverhältnis tun was am Ende nicht uninteressant sein könnte. Dass es gegen Kladow anders werden wird, war uns schon vorher bewusst. Hierfür muss man sich nur die Rückrundentabelle ansehen. In diesen Spielen muss man auch mit körperlicher Präsenz gegenhalten, Das haben wir gut angenommen und am Ende auch verdient gewonnen.

Ihr liefert euch, vermutlich bis zum Saisonende, einen spannenden Zweikampf um den zweiten Rang mit dem VfB Hermsdorf. Was spricht am Ende für euch?
Hermsdorf spielt, wie wir, eine tolle Runde. Wir denken nun wieder von Spiel zu Spiel, was uns sehr gut tut. Am Ende wird der über dem Strich stehen, der dafür mehr getan hat. Und wir versichern, wir werden alles dafür tun, um dieser eh schon überragenden Saison noch das i-Tüpfelchen aufzusetzen.

Hast du vor der Saison, nachdem ihr vergangenen Spielzeit erst in die Landesliga aufgestiegen seid, mit der Spitzenposition in diesem Jahr gerechnet?
Als Aufsteiger geht man erstmal voller Demut in die Saison. Doch wir konnten schon in den Einheiten oder Testspielen sehen, dass hier etwas Tolles zusammenwachsen kann. Die Zugänge wurden schnell integriert, erfahrene Spieler wie René Schulze (der uns aktuell an allen Ecken und Enden nach seinem Kreuzbandriss fehlt) gingen immer voran. Durch die Siege am Anfang der Saison wurde unsere Brust dann immer breiter.

Wie habt ihr es in zwei Jahren geschafft, die zuvor abgestiegene Mannschaft wieder aufzupäppeln und zu einem eingeschworenen Haufen zu formen?
Das war nicht so einfach. Von der Abstiegsmannschaft war nicht mehr viele übrig geblieben, viele Neuzugänge kamen aus Kreisliga-Mannschaften. Es zeigte sich schnell, das unsere Spieler Potenzial für mehr mitbrachten. Heute sind wir eine gute Anlaufstelle für junge Spieler, die sich bei uns wohlfühlen können, Spielzeit erhalten und gefördert werden.

Was erwartest du noch von der Saison und was sind deine Ziele mit dem Team in der Zukunft?
Wir werden die restlichen Spiele mit viel Freude, Fleiß und dem nötigen Einsatz angehen und dann sehen, wofür es am Ende reicht. Für die Zukunft mache ich mir keine großen Sorgen. Wenn die Mannschaft zusammen bleibt und Säulen wie René Schulze oder Thore Mauz zurückkommen muss man sich nur punktuell verstärken. Hier gibt es so viele junge Spieler, die sich noch weiterentwickeln werden.

"Davon ist bei uns die Welt nicht untergegangen"

Ayhan Bilek und sein Team, S.D. Croatia, stürmen in Richtung Oberliga. Trotz Schwächeperiode sieht der Trainer seine Mannschaft auch für die kommenden, in seinen Augen nicht einfachen Spiele, gut aufgestellt. Auch für die Zeit nach der Berliner Meisterschaft wäre der Verein aufgestellt. So weit wolle er aber noch nicht vorausschauen. #6

Mit dem Sieg gegen Sportfreunde Johannisthal und dem Ausrutscher von Wilmersdorf lief euer Wochenende sehr gut, zudem hatten sich Stern 1900 und die VSG Altglienicke II unter der Woche die Punkte gegenseitig geklaut. Hätte es besser laufen können?
Ich achte nicht darauf, ob die Jäger Punkte liegen lassen. Ich bin überzeugt von meiner Mannschaft und wir haben es selbst in der Hand es durchzuziehen. Wir sind, wie andere Mannschaften auch, in dieser Saison bedingt durch diverse Umstände geschwächt, aber das Gerüst ist so gefestigt, dass wir trotzdem nach einer Schwächeperiode unsere Siege einfahren konnten.
Also ja, es läuft für uns optimal, obwohl die Punkte, die wir liegen gelassen haben, vermeidbar waren. Wir sind eine gute Berlin-Liga Mannschaft, bestückt mit sehr guten individuellen Spielern mit einer gewissen Klasse und wir funktionieren als Team.

Du sagst es. Kurz vor Ende der Spielzeit hat sich das Blatt wieder zu euren Gunsten gedreht und ihr segelt in Richtung Oberliga. Hattest du zwischenzeitlich Nervenflattern, dass ihr die Meisterschaft noch verspielt?
Davon ist bei uns die Welt nicht untergegangen, die Verantwortlichen habe mir Anfang der Saison nicht gesagt: "DU MUSST AUFSTEIGEN!" Es ist sehr wichtig, dass einige Spieler ihr eigenes Ego und ihre Emotionen im Griff haben. Dann können wir jeden besiegen und alles erreichen. Das Ziel für diese Mannschaft ist jetzt die Berliner Meisterschaft. Wenn sie das in den nächsten vier Spielen unter Beweis stellen, dann wird es ein Erlebnis sein, an das man sich immer erinnern wird und sagen kann: Ich war Berliner Meister.

Was kann in den letzten Wochen noch schieflaufen?
Selbstverständlich ist jetzt ein enormer Druck innerhalb der Mannschaft ein Spiel zu verlieren. Das habe ich gegen Johannisthal gemerkt, aber trotzdem haben wir das souverän erledigt. In der Mannschaft sind viele charakterstarke und erfahrene Jungs, die gut miteinander kommunizieren und die richtige Mentalität haben. Ich bin daher 100 % der Meinung, dass wir in den nächsten vier Spielen nichts anbrennen lassen.

In Fokus steht vor allem das Spitzenspiel gegen Wilmersdorf. Wird dort die Meisterschaft entschieden?
Eine Meisterschaft entscheidet sich nie an einem einzigen Spieltag, aber klar, es ist ein Sechs-Punkte-Spiel, das beide Teams mit allen Mitteln gewinnen wollen. Trotzdem liegt der Fokus jetzt erstmal auf dem nächsten Spiel gegen Hilalspor, was verdammt schwer sein wird. Danach kommen auch noch Spaki und Türkspor, bei denen es sehr, sehr unangenehm sein wird. Wilmersdorf wird dann das Highlight. Wir sind, bis auf eine Ausnahm wegen der Tordifferenz, seit dem 17. Spieltag Tabellenführer und wollen es auch bis zum Saisonende bleiben.

An welchen Stellschrauben hast du im Sommer gedreht, um aus der „Grauen Maus“ der letzten Saison einen Meisterschaftskandidaten zu entwickeln? Welchen Einfluss hatten die Neuzugänge?
Zum Anfang der Saison haben wir mit unserem sportlicher Leiter Igor Caktas ein paar junge Spieler und paar erfahrene Spieler ins Boot geholt. Die Jungs sind den meisten bekannt, aber ich möchte sie hier nicht hervorheben, weil das ganze Team die starke Leistung über die gesamte Saison erbracht hat. Unser Königstransfer Pascal Kühn hat der Mannschaft eine extrem große Sicherheit gegeben. Zudem ist der Kern unserer letztjährigen Mannschaft ist geblieben.
Schade, dass jetzt Pascal, Mehmet Uzuner und Marko Basic verletzt sind. Sie fehlen der Mannschaft einfach auf dem Platz. Aber sie sind immer anwesend, sowohl beim Training als auch bei den Spielen und geben der Mannschaft auch so den wichtigen Rückhalt.

Oberliga - das Richtige für den Verein und die Mannschaft? Könntet ihr dort sportlich mithalten?
Für den Verein wäre das nach langer Zeit wieder eine tolle Geschichte. Der Verein freut sich darauf und ist vorbereitet, um das Ganze zu stemmen, in jeglichen Belangen. (Alleine meine beiden Betreuer sind Regionalliga tauglich). Hier ein dank an den sportlicher Leiter Igor Caktas, meinen Co-Trainer Stipo Virdoljak, TW-Trainer Paule Dittmann, Geschäftsführer/Betreuer Ivan Pelivan und Betreuer Antonio Milinković.
Wir als Mannschaft wollen dafür sorgen, dass wir die Saison als Berliner Meister beenden, dann können wir mit der Planung für die Oberliga beginnen. Ein Schritt nach dem anderen.

"Jeder Spieltag war ein Endspiel"

Nach dem deutlichen Sieg am vergangenen Wochenende hat der BFC Preussen den Aufstieg mehr als davor in der eigenen Hand. Wie Trainer Daniel Volbert darüber und die gesamte Spielzeit denkt, erzählte er im Interview. Zudem äußert er sich zu weiteren Planungen seiner Laufbahn #5

Daniel, was war das für ein Feuerwerk am Wochenende. Ein 10:0 sieht man in der Oberliga Nord nicht aller Tage. Wie konnte sich die Mannschaft gegen Dynamo Schwerin in solch einen Rausch spielen?
Mit der Höhe des Ergebnisses haben wir selbst nicht gerechnet. Dynamo Schwerin war bisher keineswegs die Schießbude der Liga, im Gegenteil, gegen Spitzenteams haben sie oft sehr gut mitgehalten. Natürlich wollten wir auch etwas fürs Torverhältnis tun, aber als es dann 5:0 stand, hat sich die Mannschaft regelrecht in einen Rausch gespielt.

Durch den deutlichen Sieg habt ihr den Aufstieg bei zwei weiteren Siegen in der eigenen Hand, auch mit einem Remis gegen Mahlsdorf durch das nun bessere Torverhältnis. Gibt einem das ein gutes Gefühl oder setzt das die Mannschaft eher noch mehr unter Druck?
Es ist schön, dass wir es jetzt in der eigenen Hand haben – das ist auf jeden Fall ein Vorteil. Aber vorher müssen wir erst das Spiel gegen Rathenow bestreiten, und dabei geht es um einiges. Das wird definitiv kein Selbstläufer. Erst danach können wir uns mit Mahlsdorf beschäftigen. Druck begleitet uns die ganze Saison – deshalb ändert sich jetzt nicht viel.

Trotz Rathenow liegt das Hauptaugenmerk wohl auf dem letzten Spiel, dem Topspiel gegen Eintracht Mahlsdorf. Im Hinspiel und im Pokal wart ihr in dieser Saison bislang unterlegen gegen den aktuellen Spitzenreiter. Was spricht für euch in diesem dramatischen Ligabetrieb?
Das ist korrekt – im Hinspiel der Meisterschaft haben wir klar verloren. Im Pokalspiel stand es nach 90 Minuten 2:2, und Mahlsdorf konnte sich mit einem sehr glücklichen Elfmeter in die Verlängerung retten. Beide Male haben wir auswärts gespielt – diesmal kommen sie zu uns. Das sind natürlich andere Vorzeichen. Sollte Mahlsdorf uns ein drittes Mal schlagen, dann muss man klar sagen: Sie hätten den Aufstieg und die Meisterschaft absolut verdient.

Aktuell ist es noch ein Dreikampf, auch Lichtenberg 47 kann sich noch geringe Chancen auf den Aufstieg in die Regionalliga Nordost ausrechnen. Das Niveau war über die gesamte Saison sehr hoch. Haben sich die drei Mannschaften gegenseitig gepusht und wer hat für dich die besten Karten und warum?
Sollten wir in Rathenow punkten oder sogar gewinnen, dann kommt es zum echten Endspiel gegen Mahlsdorf. Lichtenberg hätte dann keine Möglichkeit mehr einzugreifen. Mehr Dramatik kann man sich kaum wünschen – großes Kompliment an die Spielansetzungen des Verbandes.
Ich bin wirklich sehr stolz auf meine Mannschaft. Wir hatten viele neue Spieler und haben trotzdem von Beginn an oben mitgespielt. Lichtenberg hat eine überragende Hinrunde gespielt, da mussten wir dranbleiben. Mahlsdorf hat jetzt eine ebenso starke Rückrunde hingelegt, und wir sind ebenfalls noch voll dabei. Es ist verdient, dass genau diese drei Teams oben stehen. Jeder Spieltag war ein Endspiel, weil Mahlsdorf und Lichtenberg permanent Druck gemacht haben.
Wenn wir unser Spiel in Rathenow gewinnen, haben wir natürlich die besten Karten – das kann man nicht wegdiskutieren.

Als Meister der Berlin Liga und Staffel-Neuling hatten euch erstmal nicht viele auf dem Schirm. Dann kam der Transfer-Sommer und ihr habt damit für ordentlich Wirbel gesorgt. War euer Ziel der direkte Durchmarsch und was entgegnest du Kritikern, die meinen, die Mannschaft ist nur zusammengekauft?
Das ist eine interessante Frage. Die Kritik kommt häufig von Menschen, die sich mit der Liga gar nicht wirklich auseinandersetzen. Meine Gegenfrage lautet: Wie viele Eigengewächse stehen denn regelmäßig bei Eintracht Mahlsdorf, Lichtenberg 47, Tasmania, Makkabi oder Sparta Lichtenberg auf dem Platz oder gar im Kader? Bis auf Hansa Rostock II gibt es im Moment keine Mannschaft in der Oberliga die viel aus ihrer Jugend ziehen kann, das ist Fakt.
Leider sind wir noch nicht in der Lage, konstant sechs oder sieben Spieler aus dem eigenen Nachwuchs in die erste Mannschaft zu integrieren. Aber wir haben in diesem Jahr einen besonders starken U19-Jahrgang und sind sehr gespannt auf diese Jungs. Von Beginn an wollten wir oben mitspielen und sehen, wie weit wir kommen können.

Wo siehst du dich als Trainer in drei Jahren, welche Ziele hast du noch?
Als Trainer habe ich gelernt, von Jahr zu Jahr zu denken. Ich bin durchaus ein wenig stolz darauf, dass die drei führenden Teams der NOFV-Oberliga Vereine sind, mit denen ich selbst den Aufstieg in diese Liga geschafft habe. Aktuell fühle ich mich bei Preussen sehr wohl und kann mir gut vorstellen, noch eine längere Zeit hier zu bleiben. Gleichzeitig ist mir aber auch klar: Ich möchte noch bis zu meinem 60. Lebensjahr als Trainer arbeiten. Danach wünsche ich mir die Freiheit, wieder längere Reisen zu unternehmen und mich intensiver um die Menschen zu kümmern, die in den letzten Jahren wegen des Fußballs oft zu kurz gekommen sind.

Hertha verpasst erfolgreichen Abschied vor hervorragender Kulisse

Bei 17. und damit letzten Heimspieltag trennt sich Hertha BSC vor knapp 67.000 Zuschauern 1:1 von Hannover 96. Der guten Stimmung tut das erneut sieglose Spiel vor eigener Kulisse nicht zum Abbruch. Zum Schluss werden einige scheidende Spieler, sowie Fabian Reese, vor der Kurve gefeiert.

Eine ganze Minute ließ Florian Heft im weiten Rund nachspielen. Dann war nicht nur die Partie zwischen Hertha BSC und Hannover 96, sondern auch die Spielzeit 2024/2025 beendet. Als hätten beiden Mannschaften im Vorfeld einen Pakt geschlossen, trennten sich beide gerechterweise mit 1:1. Mehr war für beide Teams nach den 90 absolvierten Minuten auch nicht drin, die 66.997 wurden nur selten aus ihren Sitzen gerissen. 

Nach der Führung für die Gäste von Stürmer Nicolo Tresoldi in der neunten Spielminute versuchte Hertha das Spielgeschehen an sich zu reißen. Mehr als die Chancen von Maza, Dardai und Demme sprang dabei aber nicht heraus - bis zu Minute 37. Fabian Reese, der vor dem Spiel seine viel umjubelte Vertragsverlängerung bekanntgegeben hatte, köpfte eine Flanke von Jonjoe Kenny, dessen Abschied im Sommer bereits feststand, in die Maschen.

Nach dem Seitenwechsel waren Chancen noch mehr Mangelware als im ersten Abschnitt. Ein Heber von Reese nach gut einer Stunde blieb am Schlussmann hängen. Zehn Minuten vor dem Schlusspfiff war es wieder Kenny, der den eigenwechselten Derry Scherhant in Szene setzte, welcher aber einen kurzen Augenblick zu spät kam, um die Partie zu drehen. Es wäre auch zu viel des Guten gewesen. So blieb es beim leistungsgerechten Remis. 

Als die Mannschaft bei ihrer Ehrenrunde in der Ostkurve angekommen war, folgten ein paar Worte an Fabian Reese und die weiteren Spieler, die weiterhin in der Hauptstadt auflaufen werden. Aber auch die scheidenden Florian Niederlechner (kehrt zu seinem Jugendverein 1860 München zurück) und Eigengewächs Ibrahim Maza (geht den nächsten Schritt beim Vize-Meister und Champions League-Teilnehmer) wurden lautstark verabschiedet.

Hertha BSC, dessen ZIelvorgabe vor der Saison die Rückkehr in die Bundesliga war, beendet die Spielzeit als graue Maus auf Rang 11. Im Schnitt pilgerten fast 53.000 Zuschauer pro Spiel in das Olympiastadion. So wirklich belohnt wurden sie von der Mannschaft nicht. Bei der Heimtabelle landete die Alte Dame noch hinter Preußen Münster und Absteiger SSV Ulm auf dem letzten Platz. Mit nur vier Siegen war die Spielstätte kein Garant für Erfolg.

Starke Aktion außerhalb des Spielfeldes: es wurden wieder fleißig Becher und Spenden gesammelt. Zum bereits 20. Mal organisierte die Fanszene "Spendet Becher, rettet Leben". Der Geldbetrag geht in diesem Jahr an die Kinderhilfe – Hilfe für krebs- und schwerkranke Kinder e.V. 

"Am liebsten wären mir beide Titel"

Christoph Zorn arbeitet mit Mahlsdorf an Historischem: das Double aus Meisterschaft in der Oberliga Nord um dem Gewinn des Landespokal. Vor den entscheidenden Wochen sprach ich mit der Lebensversicherung der Eintracht. #4
Sebastian Räppold

Christoph, ihr habt vorgelegt im Titelrennen in der Oberliga Nord, doch ausruhen ist nicht angesagt. Es ist ein Kopf-an-Kopf-Rennen – und die Wochen der Wahrheit stehen noch bevor. Was geht aktuell in dir vor?
Ich verspüre eigentlich nur Vorfreude und Stolz. Wir haben jetzt schon eine Riesensaison (die beste der Vereinsgeschichte!) gespielt, die sicherlich unvergesslich bleibt. Nun wollen wir aber auch noch den letzten Schritt gehen und die Meisterschaft holen. Es spricht vieles für ein spannendes Saisonfinale am letzten Spieltag im direkten Duell mit dem BFC Preussen. Aber dazu müssen wir am kommenden Samstag auf jeden Fall noch Anker Wismar schlagen, was sicherlich schwer genug wird. Wir sind bis in die Haarspitzen motiviert.

Nach dem Spiel gegen Anker Wismar trefft ihr im Pokalfinale auf den BFC Dynamo und dann, wie von dir bereits erwähnt, im unmittelbaren Titelduell auf den BFC Preussen. Welcher Erfolg wäre dir persönlich lieber/ wichtiger?
Am liebsten wären mir beide Titel und die Chance beides zu gewinnen ist definitiv da. Beide Titel (Oberligameister und Landespokalsieger) wären eine Premiere für mich. So eine Double-Chance bietet sich nicht oft in einem Fußballerleben.

Auf dem Weg ins Pokalfinale konntet ihr den BFC Preussen schon einmal schlagen, auch das Hinspiel im Ligabetrieb ging an euch. Warum glaubst du, dass euch der Hattrick gelingt?
Wir sind einfach eine tolle Mannschaft mit astreinen Charakteren, wo jeder füreinander einsteht. Was wir für eine tolle Entwicklung in dieser Saison genommen haben, sucht seinesgleichen. Auch wenn wir öfter mal Glück mit späten Toren hatten, ist es dann vielleicht so, dass immer Glück am Ende auch Können ist. Deshalb ist es nicht unrealistisch auch im dritten Duell gegen die vermeintlich beste Truppe der Oberliga zu gewinnen. Wir werden es erleben.

Im Pokalfinale seid ihr der Außenseiter. Warum könnt ihr den Titel trotzdem nach Mahlsdorf holen?
Sind wir der klare Außenseiter? Ich sehe das Spiel als relativ ausgeglichen an und am Ende wird die Tagesform und das nötige Glück entscheidend sein. Das Finale ist für mich immer ein 50:50-Spiel, denn beide Mannschaften haben bis hier hin einen super Wettbewerb gespielt und einige schwere Hürden genommen.

Nun noch eine persönliche Frage. Mache knipsen in jungen Jahren, manche sind Mitte 20 im besten Alter, andere Reifen wie ein guter Wein und bekommen kurz vor Beendigung der Laufbahn nochmal ein Formhoch. Bei dir treffen eigentlich alle drei Dinge zu. Seit 20 Jahren bist du die Lebensversicherung bei der Eintracht. Gibt es ein Geheimnis für deine Qualitäten über all die Jahre?
Zunächst einmal danke für die lobenden Worte. Ein wirkliches Geheimnis gibt es nicht. Ich habe einfach Spaß und Freude am Fußball (und mit den Jungs) und versuche immer mein bestmögliches in die Waagschale zu werfen, um erfolgreich zu sein. Natürlich sind äußere Faktoren wie Verletzungsfreiheit, Rückendeckung der Familie und Vertrauen von den Verantwortlichen die Grundlage für eine solch lange und recht erfolgreiche Zeit. Es macht einen schon Stolz, wenn der Verein stetig mit einem selbst in Verbindung gebracht wird.

"Zehlendorf war für mich ein perfect Match"

Robert Schröder verabschiedet sich nach zehn Jahren mit dem Klassenerhalt in der Regionalliga Nordost bei Hertha 03. Für ihn war Zehlendorf ein perfect Match, welches er nun hergibt. Im Interview spricht er über die Saison, die Erleichterung und schmeißt mit Lob für Mannschaft und Verein um sich. #3
Kerstin Kellner

Hallo Robert. Herzlichen Glückwunsch zum Klassenerhalt. Wie waren deine Gefühle, als Aue gesiegt hatte und damit der Verbleib in der Regionalliga feststand?
Grundsätzlich fiel bereits am Freitag nach Abpfiff des Viktoria-Spiels eine große Last von meinen Schultern. Speziell durch die absolut unnötige Niederlage in Eilenburg spürte ich vor dem Spiel eine gewisse Anspannung. Als dann nach und nach die Ergebnisse von Luckenwalde, Eilenburg und Aue eintrudelten, wurde die Erleichterung und Zufriedenheit immer größer.

Auf die Hilfe anderer wart ihr auch kaum noch angewiesen. Der deutliche 5:1 Sieg über Viktoria Berlin hatte diesen Weg schon geebnet. Stolz auf die Mannschaft?
Der Begriff "Stolz" trifft es ganz gut. Das hat aber nichts mit dem Sieg gegen Viktoria zu tun, sondern speziell mit der Haltung und dem Auftreten der gesamten Mannschaft und des gesamten Vereins im Verlauf der Rückrunde. Niemand hatte in der Winterpause einen Pfifferling auf uns gesetzt und genau das hat die Mannschaft noch enger zusammenrücken lassen und für teils famose Leistungen gesorgt, was dann in dem 5:1 vs. Viktoria einen Höhepunkt fand.
An dieser Stelle möchte ich mich nochmal explizit bei Dirk Reinhold bedanken, der die vielen Menschen im Verein aktiviert hat und für tolle Stimmung sorgte.

Ihr habt einen klasse Start in die Saison hingelegt, dann eine längere „Schwächephase“ durchlebt und seit März wieder wichtige Punkte gesammelt. Warum hat es zwischenzeitlich nicht mit Siegen geklappt und was wurde am Anfang und am Ende richtig / besser gemacht?
Wenn wir die Saison reflektieren, dann war der Start vielleicht etwas zu gut und hat extrem hohe Erwartungen geschürt. Im Fußball geht es auch immer um Matchpech und Matchglück, ob ein Ball vom Innenpfosten rein oder raus geht, wird durch cm entschieden. Zu Beginn der Saison hatten wir totale Euphorie, sind super in der Liga angekommen, hatten da aber auch in einigen Situationen etwas mehr Glück als im weiteren Verlauf. Weiterhin ist es auch total normal, dass man als Amateurmannschaft und Aufsteiger mal ein paar Spiele in Folge verliert.
Dazu kam, dass die Mannschaft im Sommer 24 eine extrem kurze Pause hatte, wodurch dann viele Spieler im Oktober in ein körperliches Loch fielen. Was mich aber speziell in dieser Phase zuversichtlich gestimmt hat, war der Fleiß, die Geschlossenheit und Rückhalt der Mannschaft.
In der Winterpause war es dann so, dass wir einige Stellschrauben am Kader verändern mussten und dann auch auf Grundlage der Erfahrungen der Hinrunde den Spielstil mehr auf Regionalliga-Fussball angepasst haben, heißt: Mehr Fokus auf defensive Struktur und Umschaltmomente, einfache Abläufe in Ballbesitz mit dem Ziel, schnell ins letzte Drittel zu kommen. Auch wenn das anfänglich auf einige Widerstände stieß, waren speziell diese Anpassungen, verbunden mit der unermüdlichen Bereitschaft der Spieler, ausschlaggebend für die Trendwende.

Leider durfte Hertha 03 nicht viele Spiele im heimischen Ernst-Reuter-Stadion austragen, trotzdem wurden viele Punkte „zu Hause“ geholt. Hat sich die Mannschaft schnell an die neue Heimat gewöhnt?
Wie schon oft betont: im eigenen Bett schläft es sich besser als bei Freunden. Wir hätten gern mehr Spiele im Ernst-Reuter-Stadion ausgetragen. Das ist unsere Heimat. Für mich ist es total unverständlich, wie lange dieser Prozess des Zaunbauens in Anspruch nimmt, zumal der Verein da auch mit unterschiedlichen Vorschlägen auf die Stadt zuging, um in Vorleistung zu gehen. Speziell jetzt, wo der Abschied naht, wäre ein "letztes" Heimspiel im ERS herausragend, ich bin da sehr traurig, dass das nicht klappt.
Das einzig Positive: dadurch dass wir nur zwei "Heimspiele" hatten und dort vier Punkte holten, sind wir in der Regionalliga im Ernst-Reuter-Sportfeld noch ungeschlagen und somit eine Heimmacht.

Jasper Kühn wechselt nach Zwickau, Serhat Polat ist im Winter nach Halle gegangen. Macht es einen Trainer auch stolz, den Weg der Jungs zu verfolgen? Bedeutet im Umkehrschluss, dass ihr einiges richtig gemacht habt.
Es ist immer ein Spagat zwischen mannschaftlichem Erfolg und individueller Entwicklung. Natürlich freut es mich für die Spieler, dass sie sich durch gute Leistungen für Vereine interessant machen können, die unter professionellen Bedingungen arbeiten. Da sind nicht nur diese beiden Spieler zu nennen. Dazu gehören auch andere wie bspw. George Didoss oder Albert Millgramm oder auch Gabriel Viera, Jonas Hartl oder Bocar Baro, die in der letzten Saison zu den Leistungsträgern zählten und bereits vor der Saison diese Wechsel vollzogen. Das ist ihnen natürlich auch durch die Unterstützung ihrer Mannschaftskollegen gelungen, denn ohne mannschaftliche Geschlossenheit und Erfolg, gerät auch der beste Einzelspieler nicht so in den Fokus. Aus meiner Sicht ist genau das auch zukünftig eine große Chance für Hertha 03 Zehlendorf: Spielern, die bisher leicht unter dem Radar waren, eine Plattform zu bieten, auf der sie sich außerhalb des NLZ-Drucks entwickeln und präsentieren können, um dann auch den nächsten Schritt zu gehen. Als Trainer ist es dann immer wieder toll, solche Spieler zu begleiten und am Ende zu sehen, wie weit es gehen kann.

In den letzten Wochen wurde auch dein Abschied zum Sommer angekündigt. Mit dir geht das Trainerteam. Warum ist dem so und mit welchen Gefühlen blickst du auf die Zeit bei Hertha 03 zurück?
Ich bin jetzt seit zehn Jahren in Zehlendorf, erst als Spieler, dann als Trainer. Ich bin dem Verein und den Verantwortlichen sehr dankbar für die gemeinsamen Momente und das in mich gesteckte Vertrauen. Dennoch wuchs im Winter der Wunsch nach einer Veränderung. Ich liebe den Fußball und die Tätigkeit als Trainer, übe dies aktuell nebenberuflich aus. Das bedeutet: Ich gehe morgens 8:00 aus dem Haus zur Arbeit, sehe nachmittags meine Kinder kurz, wenn ich sie von Schule oder Kita nach Hause bringe und gehe dann wieder los, um 18:30 das Training zu leiten. Das ganze vier von fünf Tagen in der Woche ist auf Dauer bei aller Passion und Hingabe einfach ermüdend. Zudem kommt dazu, dass ich mir nach all der Zeit einfach einen runden Abgang durch das "große Tor" wünsche. Durch den erreichten Klassenerhalt haben wir die Mannschaft zum Aufstieg geführt und jetzt unter herausfordernden Bedingungen die Klasse gehalten - besser kann es nicht laufen.
Zehlendorf war für mich ein perfect Match, der Verein bedeutet für mich familiäres Umfeld. Loyalität und Vertrauen. Ich bin dankbar für die Möglichkeiten, die mir der Verein gegeben hat, bin durch die handelnden Personen und den Aufgaben als Mensch und Trainer gewachsen, zudem ist die Zusammenarbeit mit dem Verein extrem zuverlässig und ich konnte mich auf alle Absprachen verlassen.

Ich möchte mich an dieser Stelle nochmals bei allen Wegbegleiter*innen bedanken, die diese Zeit mit durchlebt haben, speziell Kamy Niroumand, Zippo, Gudrun, meinem Trainerteam um Marcus, Timo, Pedro und Pana und nicht zuletzt meiner Frau und meinen beiden Kindern. Ohne Ihre Unterstützung wäre das nicht möglich gewesen.

Kerstin Kellner

Wittenau der Titelverteidigung ein Schritt näher

Am Mittwoch trafen die 7-er Herren des Wittenauer SC Concordia beim 1.FC Lübars zum Derby im Pokal-Halbfinale unter Flutlicht aufeinander. Ein Klassenunterschied war nicht immer zu sehen, die Cleverness und Erfahrung setzte sich am Ende aber durch.
Pixelfehler Hobbyfotografie

Kurz vor dem Feiertag 01. Mai trafen im Berliner Norden an der Schluchseestraße die 7er-Herren des 1. FC Lübars und des Wittenauer SC Concordia aufeinander. Beide wollten sich durch einen Sieg ins Finale schießen, es musste am Ende des Abends also definitiv einen Gewinner geben.

Leider verpasste ich den Anpfiff um wenige Augenblicke, da der Schiedsrichter bereits zehn Minuten eher anpfiff. Vom Hörensagen kann ich berichten, dass die Mannschaften sogar mit einer kleinen Pyro-Einlage empfangen wurden. In den Strafräumen ging es hingegen über die gesamte erste Halbzeit jedoch nicht so heiß her. Beide Mannschaften waren durch ihre Trainer taktisch gut eingestellt worden und setzten dies auch gut um. Auf beiden Seiten kam es lediglich zu einigen Schüssen aus der zweiten Reihe, die jedoch meist weit ihr Ziel verfehlten. Der Torhüter der Gastgeber konnte sich in Minute 18 auszeichnen, als er einen doppelt abgefälschten Schuss gerade noch so zur Ecke lenkte. Als die etwas mehr als 300 anwesenden Zuschauer schon mit einer torlosen erste Hälfte rechneten, hatte der Schiedsrichter eine andere Idee. Eine definitiv stritte Szene bewertete er als Elfmeter, der Lübarser Protest hatte auf seine Entscheidung keinen Einfluss. Kapitän Lucas Hellige, der als Kapitän zu jeder Zeit als Ruhepol seiner Mannschaft agierte, behielt die Nerven und zimmerte den Ball unhaltbar unter die Latte. Zwei Minuten später hätten sich die Gastgeber nicht beschweren dürfen, wenn es erneut Elfmeter gegeben hätte. Diesmal blieb die Pfeife aber stumm, aus Gerechtigkeit?!

Auch nach dem Seitenwechsel war Wittenau die spielbestimmende Mannschaft. Nun spielte sich der Berlinligist mehrere gute Chancen heraus. Der 1. FC Lübars konnte sich vor allem bei seinem Torhüter bedanken, dass man bis zum Ende der Partie noch im Spiel war. In der Umschaltbewegung fehlte es aber an Überzeugung, sodass auf der anderen Seite kaum Gefahr vor dem Kasten aufkam. In der 60. Spielminute dann die Entscheidung. Wittenau kombinierte sich mit ein paar guten Direktpässen durch das Zentrum und Julian Berndt frei. Der Stürmer ließ sich die Chance nicht nehmen und schob überlegt ein. Direkt im Anschluss dann die beste Chance der leidenschaftlich kämpfenden Gastgeber. Nach einer Flanke kam der aufgerückte Spieler (Name leider nicht bekannt) zum Kopfball, welchen er aber knapp neben das Tor setzte. So endete die Partie, verdientermaßen, mit 2:0 aus Sicht der Gäste, die damit der Titelverteidigung einen Schritt näher gekommen sind. Lübars hingegen kann der Fokus nun auf einen möglichen Aufstieg legen.

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